Die Soldatinnen der Nahshol-Einheit der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) sind die erste rein weibliche Einheit der Welt, die Aufklärungsmissionen mit Kampffähigkeiten verbindet. Ihre Mitglieder sind im Negev im Einsatz, um Feindbewegungen und Terroraktivitäten an Israels Südgrenze zu verfolgen.
„Sehen, ohne gesehen zu werden“ – ist die Kampfdoktrin von Nahshol (‚große Welle’), und die Soldatinnen werden ihr durch ihre außergewöhnlichen Tarnfähigkeiten in der bergigen Wüstenregion gerecht.
„Unsere Kämpferinnen können in jedem Terrain agieren: auf Bergkuppen und Felsen, in Wüstenzonen, in offenen und bebauten Gebieten“, erzählt die scheidende Zugführerin Major Ortal Amar. „Die Konstruktionsexpertin des Teams nimmt Proben von Felsen, Sand und Pflanzen in dem jeweiligen Gebiet und legt auf dieser Grundlage Tarnnetze an. Die weiblichen Kämpfer sind auch darauf spezialisiert, ihre Körper, Waffen und Aufklärungsinstrumente zu tarnen, ohne irgendeine Spur zu hinterlassen.“
Nahshol wurde vor vier Jahren als Pilotprojekt gegründet und ist aufgrund ihres Erfolgs heute ein fester Bestandteil der Operationen der Armee. Die Soldatinnen absolvieren nach der Grundausbildung der Bodentruppen einen viermonatigen Speziallehrgang über Topographie, Navigation, Überwachung, Kampfverhalten und Informationssammlung.
„Diese Erfahrung ist einzigartig auf der Welt“, sagt Leutnant Nasmian. „Tagelang mit weiblichen Kameraden in Hinterhalten zu liegen und die intimsten Momente mit ihnen zu erleben – jenseits der Befriedigung, den Staat zu schützen, schließen wir dabei Freundschaften fürs Leben.“
(Yedioth Ahronot, 15.07.10)
Malte S. Sembten // Jul 16, 2010 at 14:10
Israel besitzt und braucht eine der besten Armeen der Welt. Soldaten als „Staatsbürger in Uniform“ – diese Vorstellung deutscher Politiker vom Wesen des Bundeswehrsoldaten trifft auf die weiblichen und männlichen Mitglieder der ZAHAL viel eher zu. Den Soldatinnen der Nahshol-Einheit wünsche ich viel Erfolg bei ihren Einsätzen und immer eine glückliche Heimkehr.
Zugleich habe ich jedoch meine Zweifel, ob eine solche Meldung für Israel ein guter PR-Schachzug ist oder ob sie („Tagelang mit weiblichen Kameraden in Hinterhalten zu liegen …“) nicht nur wieder ignoranten wie böswilligen Israel-Verleumdern in die Hände spielt. Gerade „Hinterhalte“ klingt nun wirklich nicht gut (sondern eben hinterhältig), obwohl sie bei militärischen Operationen aller Nationen Alltag sind.
Diese Meldung mag den israelischen Lesern von Yedioth Ahronot Vertrauen einflößen und ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Bei den meisten voreingenommenen deutschen Lesern hingegen dürfte sie das von den Medien geschürte Vorurteil eines militaristischen, aggressiven Israel schüren.
Popeye // Jul 16, 2010 at 16:11
Gibt es ein Wappen dieser Einheit? Habe im Netz leider keins finden können.
botschaftisrael // Jul 19, 2010 at 11:50
@Popeye
Auf folgender Website ist es das dritte Wappen von links.
Karl-Heinz Netz // Jul 16, 2010 at 16:37
Israels Kraft steckt darin,Sie lieben Ihr Land und diese Kraft und Liebe zum Land gibts natürlich auch bei den Frauen.
O. Schulz // Jul 16, 2010 at 22:34
So neu ist das aber nicht. Amazonen gab es schon immer. 🙂 Es zeugt nur von Klugheit die Fähigkeiten von Frauen zu nutzen.
Gruß OS
Karl Eduard // Jul 19, 2010 at 09:40
Kann man nur hoffen, keine von denen fällt mal dem Feind in die Hände. Das wäre ein gefundenes Fressen.
Malte S. Sembten // Jul 19, 2010 at 11:45
P.S.:
Malte S. Sembten // Juli 16, 2010 um 14:10
„Gerade „Hinterhalte“ klingt nun wirklich nicht gut (sondern eben hinterhältig), obwohl sie bei militärischen Operationen aller Nationen Alltag sind.“
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Das liegt natürlich auch an der deutschen Sprache, also an der Übersetzung. Auf Englisch heißt „Hinterhalt“ „ambush“. Bedeutet dasselbe, hat aber keinen so negativen Beiklang im Wort. Das mag im Hebräischen ebenso sein.
Auf der Homepage der Bundeswehr ist aus gutem Grund immer nur von feindlichen Hinterhalten die Rede – dass deutsche Soldaten selbst ihren Feinden einen Hinterhalt legen, scheint nicht vorzukommen. Zumindest nicht in der Eigen-PR der deutschen Streitkräfte.
kamel // Sep 7, 2012 at 13:56
Darf man eine Reise nach Iserel?das ist mein Traum!