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Islamischer Jihad im Dienste des Iran

28. März 2011 · Keine Kommentare · Allgemein, Gaza, Iran, Sicherheit, Terror

Von Elior Levy

Die Grad-Raketen, die diese Woche Ashdod und Be‘er Sheva trafen, und ebenso die unzähligen Mörsergranaten, die im westlichen Negev niedergingen, wurden von Terroristen des militärischen Arms des Islamischen Jihad abgefeuert. Vier er fünf Terroristen, die am Mittwoch von Israel getötet wurden, waren langjährige Jihad-Mitglieder, die seit den Tagen der zweiten Intifada Raketen und Mördergranaten auf Israel abgeschossen hatten.

Anders als die Hamas ist der Islamische Jihad eine kleine, eng verbundende Organisation mit einer besonders extremistischen Agenda, die auf Nationalismus und religiösem Eifer basiert. Seine Mitglieder weisen Israels Existenzrecht völlig zurück und glauben, der einzige Weg zur Befreiung „ganz Palästinas“ verlaufe über den bewaffneten Jihad, den Heiligen Krieg.

Die kompromisslose Haltung der Gruppe hat zu steigenden Spannungen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) geführt. Dies ging so weit, dass ihr Führer in Damaskus, Ramadan Shalah, kürzlich vor einer „dritten Nakba“ aufgrund des „Beharrens“ der PA auf Friedensverhandlungen mit Israel warnte.

Der arabische Ausdruck „Nakba“ („Katastrophe“) wird verwendet, um die Vertreibung von Palästinensern aus ihren Häusern im Jahr 1948 und die darauffolgende Gründung des israelischen Staates zu beschreiben.

Shalah, der nach der Ermordung ihres früheren Chefs Fathi Shaqaqi 1995 in Malta die Führung des Islamischen Jihad übernahm, behauptet, um eine weitere „Nakba“ zu verhindern, müssten alle Palästinenser sich um die Idee des Jihad scharen.

„Was ist die Bedeutung des Beharrens [der PA] auf Verhandlungen [mit Israel]?“, so Shalah vor einigen Monaten auf einer Konferenz in Gaza. „Wir spüren eine große Verschwörung und warnen vor Gesprächen zwischen der PA und der Besatzung.“

Während der Konferenz sprach sich Shalah auch gegen die Anerkennung des Staates Israel aus und warnte vor der möglichen „Ausradierung“ der palästinensischen Frage.

Von Mitte der 1990er Jahre bis 2006 hat die extensive Terrorinfrastruktur des Islamischen Jihad im Westjordanland – vor allem in Jenin, Tulkarem und Hebron – zu einigen der tödlichsten Terroranschläge geführt, die Israel je erlebt hat. Dazu gehören die Selbstmordanschläge im Restaurant Maxim in Haifa 2003 und an der Kreuzung Beit Lid 1995.

Die Terrorinfrastruktur des Islamischen Jihad wurde von der israelischen Armee und später den palästinensischen Sicherheitskräften beinahe zerstört, weswegen er gezwungen wurde, das Zentrum seiner Terroraktivitäten nach Gaza zu verlegen.

Wie die Hamas ist der Islamische Jihad in einen politischen und einen bewaffneten Arm – die al-Quds-Brigaden – aufgeteilt. Anders als die Hamas hat der Islamische Jihad jedoch nicht an Wahlen in Gaza von 2006 teilgenommen. So kann er mit stillschweigender Unterstützung der Hamas weiter Raketen und Mörsergranaten auf Israel abfeuern.

Die extremistische Agenda des Islamischen Jihad garantiert ihm umfassende finanzielle Hilfe aus dem Iran, die auf mehrere Millionene Dollar im Jahr geschätzt wird. Diese Unterstützung erlaubt es der palästinensischen Terrororganisation, große Mengen an Waffen durch unterirdische Tunnel entlang Gazas Grenze mit Ägypten zu schmuggeln sowie „al-Quds“-Raketen herzustellen, die eine ähnliche Schlagkraft besitzen wie die Kassams.

Der Islamische Jihad war gegen die inoffizielle Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, die nach der Militäroperation in Gaza im Winter 2008/09 in Kraft trat, und forderte die Fortsetzung der Raketenangriffe auf den jüdischen Staat. In vielen Fällen wurden Jihad-Terroristen von Hamas-Sicherheitskräften festgenommen, als sie dabei waren, Raketen abzufeuern, und Berichte über Zusammenstöße zwischen Mitgliedern beider Gruppen sind nicht selten.

Wann immer die Hamas jedoch an einer Eskalation interessiert ist, gibt sie dem Islamischen Jihad grünes Licht für das Abfeuern von Raketen auf Israel.

(Yedioth Ahronot, 25.03.11)

Die auf dem Blog veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder.

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