Prof. Israel Gutman, ein Überlebender des Aufstands im Warschauer Ghetto und von Auschwitz und führender Historiker der Holocaust-Forschung in Israel und im Ausland ist am 1. Oktober in Jerusalem im Alter von 90 Jahren gestorben. Prof. Gutman war einer der Gründer des Yad Vashem International Institute for Holocaust Research.
Gutman wurde 1923 in Warschau geboren. Seine Eltern und seine ältere Schwester starben im Ghetto. Er war Mitglied der jüdischen Widerstandsbewegung im Warschauer Ghetto und wurde während des Ghetto-Aufstands verwundet. Vom Ghetto wurde er ins KZ Majdanek und von dort nach Auschwitz deportiert. Im Mai 1945 musste er am Todesmarsch ins KZ Mauthausen teilnehmen. Nach dem Krieg war Gutman aktiv in der Bricha-Bewegung, die Holocaust-Überlebende bei der Auswanderung nach Eretz Israel unterstützte. Er selbst emigrierte 1946 dorthin und schloss sich dem Kibbuz Lehavot Habashan an.
Im Jahr 1975 promovierte Gutman an der Hebräischen Universität in Jerusalem mit einer Dissertation über die jüdische Widerstandsbewegung im Warschauer Ghetto. Später leitete er die Abteilung für zeitgenössisches Judentum an der Hebräischen Universität. Sein Hauptwerk war die umfassende und wegweisende Enzyklopädie des Holocaust.
Israel Gutman war außerdem einer der führenden Forscher am Institut für Holocaust-Studien Yad Vashem, das er mitbegründete, und dessen Leiter er von 1993 bis 1996 war. Der Leiter von Yad Vashem, Avner Shalev, sagte zum Tod Gutmans: „Mein Mentor und Freund, Professor Israel Gutman, hinterlässt einen tiefen Abdruck in der Geschichtsschreibung Israels und der Welt. Er leistete einen bedeutenden und einzigartigen Beitrag bei der Verbreitung des historischen Bewusstseins über den Holocaust und seiner Bedeutung innerhalb der israelischen Öffentlichkeit, besonders unter jungen Menschen.“
(Yad Vashem, 1.10.13)
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