Das Leitungsgremium der CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, hat am 12. Dezember über eine Vollmitgliedschaft Israels abgestimmt. Die Entscheidung des Gremiums, das sich aus Vertretern aller 20 Mitgliedsstaaten zusammensetzt, fiel positiv aus. Israel ist somit das erste nicht-europäische Land, das den Status eines Vollmitglieds erhält.
In beobachtender Funktion ist Israel bereits seit 1991 und seit 2011 als assoziiertes Mitglied in der Organisation vertreten. Die Aufwertung hat eine große Bedeutung: zwar waren israelische Forscher auch bisher schon an Experimenten im Teilchenbeschleuniger in Genf beteiligt und trugen beispielsweise zur Entdeckung des Higgs-Boson im vergangenen Jahr bei. Als vollwertiges Mitglied kann Israel nun über die Festlegung der Forschungsprioritäten mitbestimmen und hat einen noch besseren Zugang zu Forschungseinrichtungen. Für die Mitgliedschaft muss der Staat Israel etwa 10 Millionen Euro aufwenden, etwa viermal so viel wie bislang.
Professor Eilam Gross, Physiker am Weizmann-Institut und Mitglied des CERN-Teams, das Higgs-Boson entdeckte, betont neben der wissenschaftlichen auch die politische Bedeutung der Mitgliedschaft: „Für einen Staat wie Israel ist es eine große Sache, seine Flagge über einer europäischen Forschungseinrichtung wehen zu sehen. Gerade angesichts der unfreundlichen Atmosphäre heutzutage würde das einen enormen Schub nach vorn geben. Die Wissenschaft sollte Grenzen überwinden und ich halte es für sehr wichtig, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft uns nicht zurückweist. Der Weg zum Frieden führt über die Wissenschaft.“
(Botschaft des Staates Israel, 13.12.13)
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