von Andrew Percy
Während ich diesen Artikel schreibe, sitzt neben mir auf meinem Schreibtisch eine Stoffpuppe – ein maskierter Palästinenser mit einem Stein in der erhobenen Hand. Vergangenen Monat beschlagnahmte Israel 4000 dieser Puppen im Hafen von Haifa. Sie waren für die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) bestimmt, wo die PA diese Puppen an ihre jüngsten Bürger verteilt hätte.
Die Puppen ermutigen palästinensische Kinder, Steine auf Israelis zu werfen. Anstiftung zur Gewalt ist alltäglich in den palästinensischen Gebieten und kommt dem psychischen Missbrauch von Kindern gleich. Die Puppe ist nur das jüngste Beispiel des Hasses und Missbrauchs, der gegen Israel, oder vielmehr gegen Juden, gerichtet ist und regelmäßig in palästinensischen Schulbüchern und offiziellen Fernsehprogrammen der Autonomiebehörde für Kinder erscheint. Nicht weniger als 25 Schulen sind Berichten zufolge nach palästinensischen Terroristen benannt, die israelische Zivilisten angegriffen und getötet haben.
Gestern [6.1.2016] leitete eine Abgeordnete des Parlaments, Sarah Champion, eine Westminster-Hall-Debatte zur Inhaftierung palästinensischer Jugendlicher durch Israel. Ich habe keinen Zweifel, dass für Sarah Champion das Wohl der Kinder im Vordergrund stand. Als ehemaliger Lehrer möchte auch ich das Beste für Kinder und junge Menschen überall auf der Welt. Es war beeindruckend bei meinem letzten Aufenthalt in Jerusalem, palästinensische und israelische Jugendliche zu treffen, die gemeinsam lernen. Genau dies müssen wir fördern: den verstärkten Kontakt beider Gemeinden, besonders junger Menschen. Wir hören davon aber nichts von den Solidaritätsanhängern der Palästinenser, die den Narrativ des „bösen Israels“ bevorzugen.
Es ist deprimierend, dass so viele pro-palästinensische und anti-israelische Fürsprecher mehr damit beschäftigt sind, Israel als monströsen Gegner darzustellen, der palästinensische Kinder angreift. Es ist wahr, dass Israels Sicherheitsdienste viele palästinensische Jugendliche festnehmen und inhaftieren, vor allem ältere Teenager. Dies passiert aber nicht aus heiterem Himmel heraus.
Die schlichte, unbequeme Wahrheit ist, dass 70 bis 75 Prozent aller Straftaten, die von Jugendlichen im Westjordanland verübt werden, gewaltsam sind. Im Jahr 2013 zum Beispiel standen 54 Prozent der 470 Anklagen gegen Minderjährige im Zusammenhang mit Steinwürfen und 14 Prozent mit dem Werfen von Molotow-Cocktails. In einigen Fällen sind diese tödlich.
Es war erschütternd, bei der gestrigen Debatte von einem Abgeordneten der Labour-Partei zu hören, Steinwürfe hätten noch nie jemanden getötet. Dies ist nachweislich falsch. Abgesehen davon, dass die Steine eher Felsbrocken genannt werden sollten, haben diese Zivilisten nicht nur schwer verletzt, sondern auch getötet. Im März 2013 schleuderten fünf palästinensische Jugendliche solche Felsbrocken auf ein israelisches Auto, in dem Adva Biton und ihre drei jungen Töchter saßen. Das jüngste der Mädchen war die 3-jährige Adele. Sie starb vor Kurzem nach Komplikationen, nachdem sie bei dem Angriff einen bleibenden Hirnschaden erlitten hatte. Im September vergangenen Jahres führte ein Angriff mit Steinen auf ein Auto in Jerusalem zum Tod des Fahrers, Alexander Levlovitz, der die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Vier palästinensische Jugendliche wurden verhaftet.
Diese Gewalt ist nicht aufs Steinewerfen beschränkt. Wir könnten auch über Eden Attias sprechen, der von einem 16-jährigen Palästinenser im November 2013 erstochen wurde, während er im Bus schlief. Wir könnten auch über die 13- und 15-jährigen palästinensischen Jugendlichen sprechen, die im Oktober 2015 auf einen 13 Jahre alten israelischen Jungen in Pisgat Zeev eingestochen haben. Wir könnten sogar über den 17-jährigen Hakim Awaad sprechen, der fünf Mitglieder der Familie Fogel in Itamar erstochen hat, unter ihnen ein 4 Monate altes Baby, ein 4 Jahre altes Kind und ein 11 Jahre altes Kind. Wir könnten über all diese Vorfälle der Gewalt von Minderjährigen an Minderjährigen sprechen, wir haben sogar die Pflicht, über sie zu sprechen, denn viele Abgeordnete, die sich selbst als „Freunde Palästinas“ bezeichnen, tun dies nicht.
Wir sollten auch auf uns selbst blicken und die Antwort des Vereinigten Königreichs, als Jugendliche im Jahr 2011 für einige Nächte Geschosse auf die Polizei und unsere Mitbürger schleuderten. Das Land war außer sich, Massenverhaftungen von Jugendlichen wurden gefordert und viele Menschen in diesem Land forderten ein Eingreifen der Armee, um diesen Aufruhr zu unterdrücken. Das war die Antwort dieses Landes nach nur einigen Nächten der Randale, während israelische Sicherheitskräfte diesen Angriffen fast täglich gegenüberstehen und diesen Umständen entsprechend maßvoll reagieren.
Die Informationen über palästinensische Jugendliche, die Sarah Champion und andere lieber unerwähnt lassen, sind zentral und viel von dem, was behauptet wird, ist nachweislich falsch. In einem früheren Artikel auf der Website der Huffington Post behauptete Sarah, dass „die Soldaten nicht verpflichtet sind [die Kinder] über ihre Rechte zu informieren“, und fährt fort: „Sie sehen ihren Anwalt zum ersten Mal, wenn sie vor Gericht stehen, nicht während der Untersuchungshaft/Vernehmung.“ Diese gewagten Aussagen sind schlicht falsch: Palästinensische Minderjährige, die im Westjordanland festgenommen werden, haben das Recht auf einen Anwalt, der über die Untersuchung in Kenntnis gesetzt werden muss, um dem Minderjährigen Rechtsbeistand zu leisten. Sarah stellt die irrwitzige Behauptung auf, die Verhaftung palästinensischer Minderjähriger durch Israel komme einem „Kriegsverbrechen“ gleich, wo doch Israels Militärjustizsystem in Einklang mit den Genfer Konventionen errichtet wurde und betrieben wird.
Die einfache Wahrheit ist, dass es der Palästinensischen Autonomiebehörde nicht gelingt, angemessen mit Minderjährigen, die Israelis attackieren, umzugehen und damit Israel keine andere Wahl lassen, als sie zu inhaftieren. Ich würde mir sehr wünschen, dass weniger palästinensische Minderjährige verhaftet würden, aber solange die PA dabei versagt, mit Israel gemeinsam nach Alternativen zur Festnahme zu suchen, hat die israelische Verwaltung keine Alternative. Es sollte auch erwähnt werden, dass diejenigen, die Israel in diesem Punkt kritisieren, die tausenden Verhaftungen palästinensischer Kinder durch die palästinensische Polizei unterschlagen und die Missbrauchs- und Gewaltvorwürfe an die Polizei, wie sie durch palästinensische NGOs berichtet werden.
Auf ziemlich perverse Art fördert die PA ein Umfeld, in dem Kinder lernen, dass es etwas Ehrenhaftes ist, Israelis anzugreifen. Palästinensische Kinder wachsen in Straßen auf, die die Namen palästinensischer Mörder tragen, und besuchen Fußballstadien, die nach Terroristen benannt sind. Terrororganisationen erziehen zum Hass, indem sie Kinder indoktrinieren, um ihre politischen Ziele zu erreichen, und ihre Anhänger unter den Jüngsten rekrutieren. Terroristen drücken diesen leicht zu beeindruckenden Kindern ihre mörderische und pervertierte Ideologie auf.
Wir müssen der israelischen Regierung zu diesem Thema Fragen stellen und sie bestärken, weitere Verbesserungen vorzunehmen und, soweit möglich, sicherzustellen, dass das Justizsystem im Westjordanland das zivile System in Israel widerspiegelt. Dies sind legitime Fragen, die bereitwillig im demokratischen Israel zur Kenntnis genommen werden.
Es ist jedoch auch wichtig, aktiv die palästinensische Gesellschaft zu ermutigen, positive Vorbilder für ihre Kinder zu fördern. Zu viele, die sich an dieser Debatte beteiligen, haben zu diesen Punkten nichts zu sagen, sie erwähnen nie die palästinensische Hetze und sie weigern sich, die PA in Verantwortung für ihre Fehlleistungen zu nehmen.
Solange die Aktivisten auch weiterhin diese Punkte ignorieren, helfen sie den palästinensischen Kindern nicht. Diese Kinder werden einfach weiterhin einem giftigen Strom aus Hetze und Hass ausgesetzt sein, der darin gipfelt, dass 13- und 15-jährige Palästinenser mit Messern durch die Straßen Jerusalems laufen, um unschuldige Israelis zu erstechen. Das ist eine Ideologie, die Kindern beibringt, dass sie zu Helden werden, wenn sie bei dem Versuch sterben, unschuldige Israelis zu töten und sie womöglich mit einer Schule geehrt werden, die ihren Namen trägt! Wenn diejenigen, die von sich behaupten, das Wohl der palästinensischen Jugend liege ihnen am Herzen, wirklich helfen wollen, dann müssen sie anfangen, direkte und bohrende Fragen zu stellen, so wie sie es mit Israel tun. Ein weiteres Verharren auf dem einfachen Narrativ „Israel schlecht, Palästinenser Opfer“ verstärkt das Risiko, auch die nächste Generation von Palästinensern zu einem weiteren Kreislauf aus Hass und Gewalt zu verurteilen.
Andrew Percy ist Abgeordneter des britischen Parlaments und Mitglied der Conservative Party
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Britischer Abgeordneter: Wie man palästinensischen Kindern NICHT hilft | loantruong // Jan 12, 2016 at 11:02
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Israel-dämonisierende Ausstellung die Dritte: ‘Haft ohne Anklage’ | israelkompetenzkollektion // Jan 18, 2016 at 21:58
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