Samuel Willenberg, geboren am 16. Februar 1923 in Częstochowa in Polen (deutsch: Tschenstochau), war 20 Jahre alt, als er 1942 ins
Vernichtungslager Treblinka deportiert wurde. Auf Rat eines anderen Gefangenen gab er bei der Selektion an, Maurer zu sein, obwohl dies nicht stimmte. Dieser Ratschlag rettete sein Leben. Alle anderen, die mit demselben Transport ankamen, wurden sofort in die Gaskammern geschickt. Willenberg war beteiligt am Aufstand von Treblinka am 2. August 1943, bei dem es 200 Menschen gelang zu fliehen, aber nur 67 von ihnen überlebten. Willenberg war einer von ihnen.
Nach seiner Flucht aus Treblinka schloss er sich dem polnischen Widerstand an und diente nach Kriegsende in der polnischen Armee. Die polnische Regierung zeichnete ihn mit den höchsten Auszeichnungen aus. Bereits 1939 nach dem Überfall Deutschlands auf Polen hatte er sich als Freiwilliger bei der polnischen Armee gemeldet, wo er bei Kämpfen mit der Roten Armee verletzt und gefangen genommen wurde, aber fliehen konnte.
Im Jahr 1950 zog er mit seiner Frau Ada, einer Überlebenden des Warschauer Ghettos, nach Israel, wo er fast 40 Jahre für das Entwicklungsministerium arbeitete.
Nach seiner Pensionierung widmete er sich der Bildhauerei und Malerei und berichtete als Zeitzeuge in Israel, Deutschland, Polen und den USA von den Schrecken, die er erlebt hatte.
Seine Tochter Orit Willenberg-Gilady ist eine international renommierte Architektin, die unter anderem unsere Botschaft in Berlin entworfen hat.
Samuel Willenberg verstarb am vergangenen Freitag (19.2.) wenige Tage nach seinem 93. Geburtstag in Tel Aviv.
(Jerusalem Post, 20.2.2016)
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